Kirchheim unter Teck, 17.07.2017. Jeder kann radeln, aber man muss es erst einmal lernen. Nach diesem Motto veranstaltete das Mehrgenerationenhaus Linde zusammen mit der Bruderhaus Diakonie am zweiten Juliwochenende einen Radfahrkurs für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund.
Über zehn Frauen verschiedenen Alters radelten gemeinsam mit viel Spaß und Motivation über den Pausenhof der Freihofrealschule. Den Teilnehmerinnen aus Syrien, der Türkei, dem Irak und Afghanistan wurde schrittweise das Radfahren und die notwendigen Verkehrsregeln näher gebracht. „Wer keinen Führerschein hat und nicht Radfahren kann, ist in seiner Mobilität und damit auch in der Teilnahme am städtischen Leben sehr eingeschränkt. Mit unserem Kurs wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Frauen Alltägliches einfach und praktisch mit dem Fahrrad erledigen können. Außerdem macht Radfahren, wenn man es einmal kann, richtig Spaß und eröffnet auch in der Freizeitgestaltung ganz neue Möglichkeiten“, so Jana Haag vom Mehrgenerationenhaus Linde. Sie rief gemeinsam mit der Bruderhausdiakonie und der Radlehrerin Karoline Herrmann den Kurs ins Leben und stellte den Kontakt mit interessierten Teilnehmerinnen her.
Der Radfahrkurs ist eines von 20 Projekten, die 2017 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in Kirchheim unter Teck umgesetzt werden. Weitere Unterstützung für den Zweiradkurs kommt von Seiten der Stadt Kirchheim unter Teck und der Initiative RadKULTUR. So ist die Radfahrschule für Frauen Teil der Aktionsgemeinschaft: „Zusammen-halten – gemeinsam radeln“, die sich mit vier weiteren Projekten seit Anfang 2017 für mehr soziale Teilhabe durch das Radfahren in Kirchheim unter Teck einsetzt.
Und wie sieht die Bilanz des ungewöhnlichen Fahrradkurses aus? Am Ende der Trainingseinheiten konnten sich alle Teilnehmerinnen bereits sicher auf dem Zweirad bewegen und Zutrauen für das Radeln im Alltag gewinnen „Ich fahre! Das ist ein tolles Gefühl“, fasst eine glückliche Teilnehmerin das neue Fahrgefühl nach den ersten Runden auf dem Schulhof zusammen. Um das Erlernte gleich in der Radsaison anzuwenden, heißt es nun: üben, üben, üben! Bereits nach den Sommerferien ist ein weiterer Kurs geplant.
Hier erfahren Sie mehr über die Aktionsgemeinschaft "Zusammenhalten - gemeinsam radeln" und die Radfahrkurse für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund.