Jahresrückblick RadKULTUR 2012 in Tübingen
Steile Staffeln, enge Gassen und spitze Giebel prägen das Bild der Tübinger Altstadt bis hinauf zum Schloss. Tübingen verbindet das Flair eines liebevoll restaurierten mittelalterlichen Stadtkerns mit der bunten Betriebsamkeit und dem Lebensgefühl einer jungen Studentenstadt.
Tübingen bietet als „Stadt der kurzen Wege” die Möglichkeit, viele Dinge zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erledigen. Geschäfte, Sehenswürdigkeiten, Ämter und Einrichtungen der Universitätsstadt liegen meist zentral und sind schnell zu erreichen.
Neben Lörrach und Mannheim war Tübingen eine der ersten drei RadKULTUR Städte. Der Rückblick zeigt, was sich 2012 in Sachen Radverkehrsförderung getan hat.
Pilotfahrt 2012
Was wäre ein RadKULTUR-Programm ohne gemeinsames Radfahren? Als Auftakt der Initiative RadKULTUR fand am 12. Mai 2012 eine Pilotfahrt statt. Bei dieser radelten Fahrradbegeisterte gemeinsam von Tübingen nach Stuttgart und diskutierten dabei über die Zukunft des Radverkehrs im Land.
Die Fahrt hatte Symbolcharakter: Interessierte, engagierte und hoch motivierte Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Partner des RadKULTUR-Programmes des Landes schwangen sich gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Interessensverbänden aufs Rad, um das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und eine durchdachte Radverkehrsförderung in Tübingen und Umgebung zu schärfen.
RadCheck Dein Rad – Schultournee
In einer interaktiven Quizshow erfuhren Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe mehr übers Radfahren, Sicherheit und Umweltschutz. Gemeinsam mit den „Radflüsterern” unserer mobilen RadChecks führten sie kleinere Reparaturen am eigenen Rad selbst durch und durften ihr Können auf dem Rad im Parcours testen und weiter verbessern.
Wettbewerb „Tübingen sucht die fahrradfreundlichsten Händler“
Gewinner des Wettbewerbs „Tübingen sucht die fahrradfreundlichsten Händler“, den die Universitätsstadt 2012 ausgelobt hatte, waren die beiden Einzelhändler Osiander und Lidl. Gesucht wurden Betriebe, die besonders fahrradfreundliche Maßnahmen umgesetzt hatten. Osiander wurde für seinen Buch-Lieferservice per Fahrrad, für die überdachten Mitarbeiter-Fahrradständer in der Wilhelmstraße und die rund 10.000 Kilometer, die im vorangegangenen Jahr beim Stadtradeln zurückgelegt wurden ausgezeichnet. Lidl erhielt den Preis für die großzügigen, gut platzierten Kunden-Fahrradständer sowie eine Luftdruckstation in der Filiale in der Schweikardtstraße und für das Faltblatt, mit dem für den Einkauf per Fahrrad geworben wurde. Beide Firmen erhielten jeweils 5.000 Euro Preisgeld.
Ein sicheres Rad für jedes Kind
Rund 1000 Kinder und Jugendliche in Tübingen stammen aus finanzschwachen Haushalten. Aus diesem Grund bleibt oft kein Geld, um ein Fahrrad zu kaufen bzw. dieses dann auch instand zu halten. Hier setzt das Projekt „Ein sicheres Rad für jedes Kind“ an.
Im Dezember 2012 starteten lokale, sozial engagierte Partner gemeinsam mit der Stadt Tübingen im Rahmen der RadKULTUR das Projekt, um Kindern und Jugendlichen aus finanzschwachen Haushalten den Zugang zur Rad-Mobilität zu ermöglichen. Dabei wurden sowohl RadChecks, kostenlose Reparaturleistungen (bis zu 50 Euro je Rad) sowie Gebrauchträder speziell für diese Zielgruppe angeboten.
Für Kinder und Jugendliche, die noch kein passendes eigenes Rad hatten, spendete die Tübinger Bevölkerung insgesamt 120 nicht mehr benötigte Kinder- und Jugendräder. KinderCard-Inhaber konnten sich bei einer Telefonhotline mit ihrem Wunsch (Rahmen- und Reifengröße, etc.) melden.