Morgens in den Kindergarten, mittags auf den Spielplatz und abends kurz einkaufen – auch mit Kindern sind Fahrräder für viele Strecken äußerst praktisch. Ob Kindersitz, Anhänger, Lastenräder oder Trailerbikes: Die Initiative RadKULTUR zeigt, wie Eltern ihren Nachwuchs sicher und schnell von A nach B bringen.
Um mit Kindern per Fahrrad mobil zu sein, gibt es verschiedene Lösungen. Die bekannteste ist der Kindersitz: Er wird üblicherweise mittels Befestigungsbügel über dem Gepäckträger angebracht und eignet sich für Kinder, die schon selbständig sitzen können. Damit das Kind den Kopf bequem anlehnen kann, sollte auf eine hohe Rückenlehne geachtet werden. Für einen sicheren Sitz sorgt ein Drei-Punkt-Gurt, der Schulter, Brust und Beine gleichermaßen fixiert. Kindersitze haben viele Vorteile: Sie sind relativ leicht, platzsparend und vergleichsweise kostengünstig. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass sie nach DIN EN 14344 zertifiziert sind. Diese Norm stellt sicher, dass Kindersitze den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Schon für die Jüngsten geeignet: Der Fahrradanhänger
In einem Kinderanhänger lassen sich junge Passagiere vom Babyalter bis zum sechsten Lebensjahr mitnehmen. Er wird mittels Deichsel an das Elternfahrrad gekoppelt. Hochwertige Anhänger verfügen über ein stabiles Gestänge und einen Überrollschutz, weshalb sie große Sicherheit im Straßenverkehr bieten. Idealerweise sollte ein Fahrradanhänger nach der DIN EN 15918 konstruiert und geprüft sein. Diese Norm legt sicherheitstechnischen Anforderungen und die entsprechenden Prüfverfahren für zweispurige Fahrradanhänger und deren Verbindungseinrichtungen fest. Zu erkennen ist dies an einer dauerhaften Kennzeichnung am Anhänger mit der Nummer der Norm (DIN EN 15918). Kinder sollten stets angeschnallt sein und einen Helm tragen. Säuglinge müssen in einer Babyschale liegen – und Eltern in diesem Fall darauf achten, dass sie langsam, vorausschauend und bevorzugt auf ebenen Strecken fahren.
Für Kind und Kegel: Lastenräder sind wahre Transportwunder
Lastenräder verfügen entweder über eine große Transportkiste vorne (sogenannte Frontlader) oder einen besonders langen Gepäckträger (Hecklader). Bei der Gepäckträgervariante finden bis zu zwei Kinder Platz. Auch in der Transportkiste vorne können zwei Kinder im Alter von bis zu sieben Jahren sitzen – oder beispielsweise Einkäufe und Spielsachen verstaut werden. Aufgrund der Länge und des Gewichts unterscheidet sich das Fahrverhalten eines Lastenrads im Vergleich zum klassischen Fahrrad. Praktisch sind daher Lastenrad-Pedelecs: Hier unterstützt ein Elektromotor das Treten in die Pedale.
Aus zwei mach eins: Trailerbikes und Tandemkupplungen
Mit einem Trailerbike verwandelt sich das Elternfahrrad ganz einfach in ein Familien-Tandem. Das Nachziehrad des Kindes hat kein eigenes Vorderrad, sondern wird mit einer Verbindungsstange am Erwachsenenfahrrad befestigt. Damit können Eltern ihr Kind sicher durch den Verkehr navigieren und das Kind bekommt schon früh ein Gefühl für das eigenständige Fahren. Eine weitere Möglichkeit ist die Befestigung eines normalen Kinderfahrrades per Tandemkupplungssystem. Hier lässt sich das Kinderrad einfach auskoppeln, sodass das Kind bei einer geeigneten Strecke auch selbst fahren kann.
Sicher ist sicher – das ist beim Befördern von (Klein-)Kindern zu beachten:
- Straßenverkehrsordnung: Mit Fahrrädern dürfen Kinder nur bis zum vollendeten siebten Lebensjahr befördert werden; die FahrerInnen müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
- Stabile, hochwertige und vom TÜV geprüfte Transportlösungen sind die Grundvoraussetzung, um mit Kindern sicher mobil zu sein. Je nach Produkt gelten bestimmte Alters- und Gewichtsgrenzen, deshalb sollten die Herstellerangaben beachtet werden.
- Die Sicherheit des Elternfahrrads muss gewährleistet sein: Ein Zweibeinständer sorgt für einen stabilen Stand des Fahrrads, ein tiefer Einstieg ermöglicht stabiles Aufsteigen, die Verkehrssicherheit muss gewährleistet sein (Licht, Reflektoren etc.).
- Wichtig ist außerdem, dass Eltern das eigene Fahrverhalten anpassen: Mit dem zusätzlichen Gewicht des Kindes kann sich zum Beispiel der Radius beim Kurvenfahren oder der Bremsweg erhöhen. Am besten testen Familien die favorisierte Beförderung deshalb vor dem Kauf gemeinsam beim Fachhändler oder einer Verleihstation.