Menü
Einfach Radfahren – aber sicher
RadKULTUR Baden-WürttembergLogo RadKultur Baden-Württemberg
Eine Person fährt mit einem Fahrrad auf einem Radweg mit herbstlichen Bäumen. Die Person ist von hinten zu sehen.

Herbst Mit welchen Tricks ist das Fahrrad auch im Herbst sicher? Unser RadKULTUR RadChecker Nico Netzer erklärt es für uns. 

Ver­kehrs­si­cher unter­wegs im Herbst: Tipps und Ange­bote von der Initia­tive Rad­KUL­TUR und dem Rad­Che­cker 

 

Der Herbst ist da – und mit ihm wei­ter­hin die Gele­gen­heit, auf dem Fahr­rad fri­sche Luft und Bewe­gung zu geni­e­ßen. Dadurch wer­den die Abwehr­kräfte gestärkt und die Durch­blu­tung wird ange­regt. Rad­Che­cker Nico Net­zer erklärt, wie Sie mit Ihrem Fahr­rad auch in der kal­ten Jah­res­zeit sicher unter­wegs sind.

Prak­ti­sche Tipps für mehr Sicher­heit beim Radeln im Herbst

Nico Net­zer beant­wor­tet auf dem You­Tube-Kanal der Rad­KUL­TUR als Rad­Che­cker in kur­zen und ver­ständ­li­chen Videos, den Rad­T­U­TO­RI­ALs, die wich­tigs­ten Fra­gen rund um das Fahr­rad – von der Wahl des rich­ti­gen Rads bis zum Rei­fen­fli­cken. In Mann­heim betreibt er seit 2009 sei­nen eige­nen Fahr­rad­la­den. Wir haben ihn gefragt, mit wel­chen Tricks das Rad­fah­ren auch im Herbst sicher ist und Spaß macht. Denn egal zu wel­cher Jah­res­zeit: Rad­fah­ren ist gesund und gut fürs Klima – und es braucht nicht viel, um mit einem ver­kehrs­si­che­ren Fahr­rad zu star­ten.

Rad­Che­cker Nico Net­zer wäh­rend der Inspek­tion eines Rads. 

Wie sieht ein ver­kehrs­si­che­res Rad aus? Kann ich das selbst über­prü­fen?

Der Herbst ist ein guter Zeit­punkt, um sich ins Gedächt­nis zu rufen, wie ein ver­kehrs­si­che­res Fahr­rad aus­sieht.

„Die meis­ten Dinge kann man selbst über­prü­fen, das sind ein­fa­che Hand­griffe. Das wich­tigste sind die Brem­sen, das Licht und die Reflek­to­ren – und nicht zu ver­ges­sen natür­lich die Klin­gel. 

Nico Net­zer, Rad­Che­cker aus Mann­heim

Man sollte auf jeden Fall eine echte Klin­gel und keine Hupe oder ähn­li­ches haben. Wenn sie dazu noch schön klingt, ist das ein tol­ler Bonus, weil die Men­schen dann gerne Platz machen.

Bei den Brem­sen ist wich­tig, dass man zwei Stück hat, die unab­hän­gig von­ein­an­der funk­tio­nie­ren. Gerade vor der kal­ten Jah­res­zeit lohnt sich ein Blick auf die Brems­be­läge – wenn sie schon sehr her­un­ter­ge­bremst sind, ist es Zeit für neue. Wenn man sich bei den Brems­be­lä­gen oder der kor­rek­ten Ein­stel­lung der Brem­sen unsi­cher ist, ab zum Fach­händ­ler des Ver­trau­ens.

Auf einen Blick: Die Info­gra­fik zeigt, was für ein ver­kehrs­si­che­res Fahr­rad am wich­tigs­ten ist.

Die Tage wer­den kür­zer: Wie bin ich auch im Dun­keln sicher unter­wegs?

Um auch im Dun­keln gut zu sehen und gese­hen zu wer­den, sind Licht und Reflek­to­ren wich­tig: Ein wei­ßes Vor­der- und ein rotes Rück­licht, jeweils mit dem ent­spre­chen­den Reflek­tor. Ich emp­fehle dazu einen war­tungs­ar­men Dynamo – Bat­te­ri­e­lich­ter sind auch super, wenn sie für die Straße zuge­las­sen sind. Ent­ge­gen­kom­mende Radelnde freuen sich, wenn die Lampe nicht zu weit nach oben zeigt und blen­det. Wenn die oran­ge­fa­r­be­nen Pedal­re­flek­to­ren und Kat­ze­n­au­gen mit am Start sind, ist das Fahr­rad bereit für den täg­li­chen Pen­del­weg. Übri­gens sind auch reflek­tie­rende weiße Strei­fen in den Spei­chen oder auf dem Rei­fen ein guter Ersatz für die Kat­ze­n­au­gen.

Tech­nik-Check fürs eigene Rad fäl­lig? Die Rad­KUL­TUR Baden-Würt­tem­berg bie­tet auf ver­schie­de­nen Wegen Mög­lich­kei­ten für einen Tech­nik-Check:


Hilfe vor Ort gibt es auch beim Fach­händ­ler. Und auch der ADFC bie­tet auf sei­ner Web­site eine Über­sicht für einen Fahr­rad-Check: www.adfc.de/arti­kel/fahr­rad-check/

Was kann ich abge­se­hen vom Check mei­nes Rads im Herbst noch tun, damit ich mit Freude ans Ziel komme?

Wenn das Rad gecheckt und ver­kehrs­si­cher ist, kommt als nächs­tes der Blick auf die rich­tige Klei­dung – das A und O im Herbst. Reflek­to­ren sind auch hier eine klare Emp­feh­lung: Neben den klas­si­schen Klett­bän­dern gibt es auch Reflek­to­ren als schnit­tige Pfeile oder Her­zen in Form von Anhän­gern oder Auf­kle­bern. Unter einer mög­lichst hel­len Jacke emp­fehle ich immer das Zwie­bel­prin­zip! Damit kann man ent­spannt auf ver­än­derte Tem­pe­ra­tu­ren im Tages­ver­lauf rea­gie­ren, friert nicht und bleibt so beweg­lich und reak­ti­ons­fä­hig. Übri­gens: Funk­ti­o­nale und leichte Regen­klei­dung im „Urban Out­door“-Stil sieht rich­tig gut aus!

Helm und Son­nen­brille sind wei­tere Beglei­ter im Herbst, die das Radeln zu einer stress­freien Sache machen. Denn die tief­ste­hende Sonne kann im Herbst und Win­ter schon mal blen­den. Dann ist vor­aus­schau­en­des Fah­ren ein guter Tipp, der auch bei Laub und Schmutz auf der Straße wei­ter­hilft. In die­sem Fall eher nicht die vor­dere Bremse benut­zen, sonst kann leicht das Vor­der­rad weg­rut­schen.

Auf einen Blick: Die Info­gra­fik gibt Tipps für die rich­tige Fahr­rad-Klei­dung im Herbst.

Gibt es wei­tere Tricks, wie ich mein Fahr­rad fit für die kalte Jah­res­zeit mache?

Bei den Rei­fen gilt: Es kommt dar­auf an, auf wel­chen Wegen man fährt, zum Bei­spiel über­wie­gend auf Asphalt oder eher auf Schot­ter. Die meis­ten Rei­fen sind auch gut für den Win­ter geeig­net, Cross- oder MTB-Rei­fen hel­fen bei Schnee. Slicks, also Rei­fen ohne Pro­fil, sind bei Glätte eher unge­eig­net. Wenn es glatt wird oder Schnee liegt, kann man auch den maxi­ma­len Luft­druck um ca. 1/2 Bar redu­zie­ren. Das ver­grö­ßert die Auf­la­ge­flä­che des Rei­fens.

Mein Tipp: Ein­fach regel­mä­ßig kurz das eigene Rad beim Abstel­len unter die Lupe neh­men. Im Herbst und Win­ter freut sich zum Bei­spiel die Kette, wenn sie öfter geölt wird. Die Reflek­to­ren und auch die Fel­gen ver­schmut­zen im Herbst und Win­ter schnel­ler, kön­nen aber ein­fach mit einem Tuch sau­ber­ge­macht wer­den.

„Mit die­sen ein­fa­chen Tricks macht mir per­sön­lich das Fahr­rad­fah­ren im Herbst rich­tig gute Laune! Wenn ich mor­gens zu mei­nem Laden fahre, tut mir die Bewe­gung an der fri­schen Luft total gut – außer­dem umgehe ich Stau und bin weni­ger krank. Und in Corona-Zei­ten finde ich gut, dass ich auf dem Rad ein gerin­ges Risiko habe mich anzu­ste­cken.“

Nico Net­zer, Rad­Che­cker

Hin­ter­grund: Das Land macht sich stark für eine moderne und nach­hal­tige Mobi­li­tät. Der Anteil des Rad­ver­kehrs im Mobi­li­täts­mix soll deut­lich gestei­gert wer­den. Die Initia­tive Rad­KUL­TUR ist bereits seit 2012 eine zen­trale Maß­nahme des Lan­des zur För­de­rung einer fahr­rad­freund­li­chen Mobi­li­täts­kul­tur. In enger Zusam­me­n­a­r­beit mit Kom­mu­nen und Unter­neh­men sowie mit der Unter­stüt­zung eines ste­tig wach­sen­den Part­ner­netz­werks, bie­tet die Initia­tive Bür­ge­rin­nen und Bür­gern posi­tive Rad­fahr-Erleb­nisse in ihrer indi­vi­du­el­len All­tags­mo­bi­li­tät. So wird deut­lich: Das Fahr­rad ermög­licht es, im All­tag zeit­ge­mäß mobil zu sein.

Wei­tere Infor­ma­ti­o­nen:
Sehen und gese­hen wer­den
Licht am Rad

Teile diesen Beitrag!