Auf der Straße ist man nicht alleine unterwegs – den Verkehrsraum teilen sich Autos, LKWs, Motorräder, Fahrräder und Fußgängerinnen sowie Fußgänger. Damit alle sicher ans Ziel kommen, sind ein bewusstes Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme wichtig. Radfahrerinnen und Radfahrer können mit ihrem Verhalten zu ihrer Sicherheit und der der anderen Verkehrsteilnehmenden beitragen. Wer einige einfache Regeln beachtet, bewegt sich auf dem Fahrrad entspannt und sicher im Straßenverkehr.
Jede und jeder kann durch das eigene Verhalten zur Vermeidung von Unfällen beitragen. Zu einer rücksichtsvollen und umsichtigen Fahrweise gehört es, damit zu rechnen, dass andere möglicherweise Fehler machen. Vorausschauendes Fahren schärft den Blick für gefährliche und unvorhersehbare Situationen. Um die Wahrnehmung bei anderen zu schärfen, sollten Radlerinnen und Radler durchaus selbstbewusst am Verkehr teilnehmen. So kann auch das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden indirekt beeinflusst werden.
„Sichtbares“ Fahren für mehr Sicherheit
Wer stets den Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmenden sucht, sorgt dafür, dass er gesehen wird. Besondere Vorsicht ist bei rechts abbiegenden Fahrzeugen geboten, die Radfahrerinnen und Radfahrer im toten Winkel leicht übersehen können. Kommt man an einer Ampel rechts neben einem Auto, LKW oder Bus zum Stehen sollte man daher sichergehen, von dessen Fahrerin bzw. dessen Fahrer gesehen zu werden.
Grundsätzlich gilt: Vor dem Abbiegen oder geplanten Richtungswechseln sollten Radfahrerinnen und Radfahrer rechtzeitig ein klares Handzeichen geben. Dies ist vor allem beim Links-Abbiegen wichtig, da dabei die Straße überquert wird. Zwischen parkenden Autos herauszufahren ist nicht empfehlenswert, ist man dabei doch unter Umständen außerhalb des Sichtfelds der Verkehrsteilnehmenden auf der Straße. Zum „sichtbaren Fahren“ gehört natürlich nicht zuletzt eine funktionierende Beleuchtung und möglichst helle Kleidung.
Den richtigen Abstand halten
Zu einer selbstbewussten Fahrweise gehört es auch, nicht zu dicht am Straßenrand zu fahren, um Autos nicht dazu zu verleiten, an nicht geeigneten Stellen zu überholen. Radlerinnen und Radler sollten zum rechten Fahrbahnrand stets einen Abstand von etwa einem halben bis einem Meter einhalten. Dadurch schaffen sie sich eine Sicherheitszone. Um gut gesehen zu werden empfiehlt es sich zudem, an parkenden Autos am besten mit 0,75 bis 1,25 Meter Distanz vorbei zu fahren. Beim Überholvorgang müssen Autofahrerinnen und Autofahrer etwa 1,5 Meter Abstand zum Fahrrad halten.
Radwege und Radfahrstreifen nutzen
Wenn Radwege in einem schlechten Zustand sind, empfiehlt es sich, auf die Fahrbahn auszuweichen. Schutzstreifen und Radfahrstreifen sind eine sichere Alternative zum klassischen Radweg. Nach der StVO müssen Radwege nur befahren werden, wenn eine Benutzungspflicht mit dem entsprechenden blauen Verkehrszeichen angeordnet wurde. Wichtig: Radwege sollten keinesfalls in die falsche Richtung befahren werden, da dies das Unfallrisiko um ein Vielfaches erhöht. Nutzen Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer dieselben Flächen wie Fußgängerinnen und Fußgänger, gilt es, Rücksicht zu nehmen und sich an die Geschwindigkeit der Fußgängerinnen und Fußgänger anzupassen.
Empfehlenswert: ein Helm und regelmäßige Radchecks
Das Tragen eines Radhelms erhöht die Sicherheit im Falle eines Unfalls zusätzlich. Empfehlenswert ist es auch, das Fahrrad regelmäßig nach Mängeln untersuchen zu lassen. Dafür bietet die Initiative RadKULTUR die kostenfreien RadChecks, die an verschiedenen Terminen über das Jahr verteilt in ganz Baden-Württemberg stattfinden. Weitere Informationen und Termine gibt es unter www.radkultur-bw.de.